Am vergangenen Wochenende ( 29. und 30. November 2014 ) fand in unserer Gemeinde der Nikolausmarkt statt. Wie im Post zuvor berichtet, nahm ich dieses Jahr zum ersten Mal mit einem Stand im Bürgerhaus teil. Ich freute mich riesig darauf, mich den Bewohnern vorzustellen und meine Produkte anzubieten. Hauptsächlich hätte ich gerne mein Lesekissen vorgestellt.
Der Samstag lief sehr schlecht, es kamen kaum Leute vorbei. Wie wir dann später feststellten, war die Beschilderung sehr schlecht. Viele fanden zwar den Nikolausmarkt auf dem Marktplatz, aber dass auch im Bürgerhaus der Kreativmarkt ist, das war wohl nur den Einheimischen bekannt.
Schlecht gewählt war das Wochenende auch, da in zwei Nachbarorten auch Weihnachtsmarkt und ein großer Kreativmarkt stattgefunden hatten.
Am Samstagabend ging ich total gefrustet nach Hause, ich hatte gerade mal die Standgebühren wieder drinnen gehabt.
Mein Mann beruhigte mich, so gut es ging und machte mir Mut, den Sonntag abermals durchzustehen. Auch meine Tischnachbarn, die schon mehrere Male bei diesem Markt dabei waren, sagten mir, dass es dieses Jahr wirklich katastrophal wäre und sie sich überlegen, ob sie nächstes Jahr noch dabei sein möchten.
Was mir besonders schwer aufstieß, ist die Ignoranz von so vielen Leuten. Ich selbst bin ein Mensch, der gerne mit den Kreativen ins Gespräch kommt und Interesse an den Dingen zeige, die sie fertigen. Das fehlte mir am Samstag total. Der Sonntag war da viel angenehmer und ich kam auch mit netten Menschen ins Gespräch und konnte auch einige Dinge verkaufen oder Aufträge an Land ziehen.
Als kurz vor Schluss der Bürgermeister vorbeikam und fragte, wie es gelaufen sei, habe ich ohne Blatt vor den Mund meinen Unmut geäußert. Er hatte sich in zwei Eulen verliebt, die ich ihm dann ins Rathaus liefern sollte.
Für mich ist auf jeden Fall klar, dass ich nicht mehr an einem Markt teilnehmen werde. Wenn ich bendenke, wie stressvoll die letzten 4 Wochen für mich und meinen Mann waren.
Meinen Online-Shop hatte ich an diesem Wochenende geschlossen und schon kam per mail eine Anfrage wegen einem Lesekissen. Und als ich am Sonntag Abend meinen shop wieder öffnete, purzelten schon wieder die nächsten Bestellungen herein.
Da liebe ich wirklich meine Internet Kundschaft, die meine Produkte wertschätzt.
Wenn man bedenkt, was man in manchen Gemeinden an Standgebühren bezahlen muss und am Ende nichts übrig bleibt, ja oftmals sogar ein Minus eingefahren wird, da frage ich mich ernsthaft, was das soll. Immer mehr Kunsthandwerker bleiben aus diesem Grunde fern und den Gemeinden ist damit ja nicht gedient, wenn irgendwann kein Besucher mehr kommt. Da müsste dringend mal ein Umdenken stattfinden.
Ich wünsche jedem, der sich die Mühe macht, auf einen Markt zu gehen, dass er schönere Erfahrungen machen kann.